Heilpilze
Heilpilze werden auch als medizinische Pilze oder Vitalpilze bezeichnet, weil sie offenbar gesundheitlich positive Wirkungen entfalten können.
Von den auf der Erde mehr als 1,5 Millionen bekannten Pilzen gehören in etwa 100.000 Arten zu den Großpilzen und einige tausend davon sind essbar. Doch nur eine Handvoll Pilze brillieren mit ganz besonders wertvollen Eigenschaften. Die im Folgenden vorgestellten Pilze kennen wir im Wesentlichen aus der sibirischen, japanischen und chinesischen Naturheilkunde. Mit Ausnahme von Mandelpilz, Cordyceps und Shiitake wachsen aber alle anderen auch in deutschen Wäldern, tragen hierzulande aber andere Namen.
Vitalpilze für die Gesundheit
Pilze enthalten per se eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, die sich auf unseren Organismus auswirken können. Tatsächlich stammen circa 40 Prozent aller pharmazeutischen Wirkstoffe von Pilzen, dazu gehören zum Beispiel Antibiotika, Immunsuppressiva und Statine. In Studien konnte das enorme Potenzial der Pilze in den Bereichen Prävention, Behandlung chronischer Krankheiten und Krebs vielfach nachgewiesen werden.
In einer Studie aus dem Jahr 2009 wurde gezeigt, dass Frauen, die durchschnittlich pro Tag nur vier Gramm getrocknete Pilze, was einem Frischgewicht von 40 Gramm entspricht, zu sich nehmen, ein um circa 60 Prozent reduziertes Brustkrebsrisiko aufweisen.
Dutzende Studien haben nachgewiesen, dass Pilzextrakte aus Schmetterlingstramete, Reishi, Maitake und Shiitake dazu führen, dass Patienten auf ihre Chemotherapie besser ansprechen und die Nebenwirkungen um bis zu 80 Prozent vermindert werden können, wobei die Überlebenschancen um bis zu 45 Prozent gesteigert werden konnten.
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Die Vorteile der Heilpilze lassen sich so zusammenfassen:
- Durch den hohen Gehalt an ß-1, 3-1 und 6-Glucan wirken sie antiviral und antibakteriell und schützen nachhaltig unser Immunsystem zum Beispiel vor wiederkehrenden Infekten.
- Die enthaltenen ätherischen Öle (Triterpene) wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
- Einige Arten gelten als gute Tonika (Stärkungsmittel) für die Leber, den Darm und die Nieren und unterstützen so die Zellerneuerung (Autophagie) und Entgiftung des Körpers.
- Das zentrale Nervensystem (ZNS) erfährt vor allem durch Reishi, Hericium und Cordyceps eine Beruhigung und verbesserte Nervenneubildung. Die Triterpene aus Hericium unterstützen die Produktion des körpereigenen Botenstoffs BDNF, der unsere Intelligenz steuert.
- Verbesserung des Schlafs hinsichtlich Einschlafdauer, REM- und Tiefschlafphasen, insbesondere durch Reishi und Chaga
- Regulierung von Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinspiegel durch die ß-Glukane und die natürlichen Statine
- Unterstützung der Schilddrüse und der Nebennieren sowie der Energiegewinnung in den Mitochondrien
Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Überblick
Allen Heilpilzen gemein ist ein hoher Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium (blutdrucksenkend) und an Ballaststoffen der Klasse der ß-Glukane.
- ß-Glukane (ß-1, 3-1 und 6-Glukane) sind Ballaststoffe, die fast zu 50 Prozent vom Körper aufgenommen werden und dort eine starke antioxidative und antibakterielle Wirkung entfalten. Gerade bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und bei chronischen Infektionen leisten sie wertvolle Dienste. Via Toll-Like–Rezeptoren stimulieren sie zudem das Immunsystem und wenden sich gegen alle Entzündungen im Körper.
- Triterpene sind in Form ätherischer Öle in allen Heilpilzen enthalten, wobei Reishi besonders reich daran ist. Es handelt sich dabei um die Signal-, Boten- und Abwehrstoffe der Pilze, die im menschlichen Körper als starke Antioxidanzien entzündungshemmend wirken und die Immunabwehr stärken.
- Lektine und Glykoproteine findet man vor allem in der Schmetterlingstramete und sie gelten als starke natürliche Immunmodulatoren.
- Statine, ebenfalls Bestandteil einiger Pilze, reduzieren in moderater Weise eine übermäßige Cholesterinbildung.
- Eritadenin senkt in seiner Eigenschaft als natürlicher Blutgerinnungshemmer den Blutdruck.
Kurzer Rückblick
Die berühmte Gletschermumie Ötzi hatte um 3200 v. Chr. in seiner Tasche gegen Gastritis den Birkenporling und zur Wundversorgung den Zunderschwamm dabei. Letzterer diente auch zum Feuermachen. Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind Shiitake und Reishi seit vielen Tausend Jahren bekannt. Aufzeichnungen über einen ersten gezielten Anbau von Shiitake liegen aus der Zeit um 300 v. Chr. vor.
In Europa gab es eine Naturheilkunde mit Pilzen bis ins Mittelalter. Dann kam die Inquisition und die Frauen, die unter anderem Vitalpilze zu Heilzwecken einsetzten, wurden verfolgt, der Hexerei angeklagt und auf Scheiterhaufen brutal verbrannt. Auf diese gemeine Weise hat sich die europäische Gesellschaft des wertvollen Wissens um die heilsamen Wirkungen der Pilze selbst beraubt. Wie man sieht, waren auch damals schon die führenden Entscheidungsträger nicht besonders intelligent. Medizinisches Wissen sollte eben ausschließlich den Klöstern vorbehalten sein.
Heilpilze in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Die Lehre der 5 Elemente beziehungsweise des Chi bezieht mit Blick auf ihre Wirkungen verschiedene Pilze ein. Reishi galt sogar noch vor Kurkuma, Ginseng, Jiaogulan und Ingwer als wertvollstes „Heilkraut“.
In Japan und China sind seit mehr als 30 Jahren einige Pilze in der konventionellen Medizin zugelassen und werden insbesondere im Rahmen von Krebstherapien eingesetzt. Und schon seit 50 Jahren spielt in China die wissenschaftliche Erforschung der Wirkungen von Pilzen eine große Rolle. Seit gut zwei Jahren nimmt aber auch in Europa und den USA die Zahl der Studien über die Wirkungen von Heilpilzen exponentiell zu.
Die wichtigsten Pilze der asiatischen Medizin sind Shiitake, Maitake, Reishi, Hericium und Cordyceps. Letzterer wird sogar mit Gold aufgewogen. Aber auch aus der russischen Taiga und Tundra sowie aus dem gesamten skandinavischen Raum kommen viele Heilpilze, insbesondere Chaga und Eichhase. Champignons, Pfifferlinge und Steinpilze wachsen bekanntlich auch in Deutschland und sind gesünder, als viele wissen. Allein, ihnen fehlt hier eben die Jahrtausende alte Tradition.
Darreichung und Qualität von Vitalpilzen
Viele sogenannte exotische Heilpilze werden als Extrakt oder Granulat angeboten. Aus Letzterem lässt sich mit heißem Wasser ein Extrakt beziehungsweise Sud oder Tinktur selbst herstellen. Extrakt bedeutet, dass die Wirkstoffe recht konzentriert vorliegen, daher reichen oft schon kleine Mengen aus, um beachtliche Wirkungen zu erzielen. Chaga Tee, der ähnlich wie Schwarztee schmeckt, ist hier ein gutes Beispiel. Wer sich für Extrakte in Kapselform entscheidet, sollte auf die qualitativ hochwertigeren Dual-Extrakte achten.
Im Jahre 2017 hat das Magazin Nature eine Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass ungefähr 75 Prozent aller Reishi Produkte „gefaked“ sind, da sie Reishi nur in Spuren oder gar nicht enthalten. Die „besseren“ 25 Prozent der getesteten Produkte waren in der Mehrzahl mit Zusatzstoffen und Schwermetallen belastet. Wer also das erstbeste Billigprodukt im Internet bestellt, hat gute Chancen, reingelegt zu werden. Daher sollten Sie stets auf die folgenden Qualitätskriterien achten:
- Bio-Qualität
- Dual-Extraktion
- Schonende Verarbeitung
- Reinheitssiegel wie GMP
- Chemische Analytik zum Beispiel auf Schadstoffe
- Hundertprozentige Rückverfolgbarkeit und Transparenz
- Bei „Eigenem Anbau“ wird die gesamte Produktionskette überwacht.
Über die Wirkungen der wichtigsten Heilpilze
Reishi (Ganoderma lingzhi) ist der „Pilz der Langlebigkeit“ beziehungsweise der „Pilz der Hundertjährigen“. Er bekämpft alle Entzündungen und altersbedingten Krankheiten und stärkt das Immunsystem. Seine Wirkungen im Einzelnen sind:
- allgemein beruhigend
- stark antioxidativ
- schützt die Nervenzellen und stimuliert das Wachstum der Neuriten*
- reguliert den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel
- dämpft chronische Entzündungen
- unterstützt die Nebennieren bei chronischem Stress
- fördert die Entgiftung der Leber
- gute Ergänzung zu Hericium (Löwenmähne) und Cordyceps
*Zellfortsätze der Neuronen
Chaga (Inonotus obliquus) wird auch als „Schiefer Schillerporling“ bezeichnet und ist ein altbewährtes russisches Anti-Aging-Mittel, das in der russischen Volksmedizin vielfach gegen Krebs eingesetzt wird.
- anregend, erhöht das Wohlbefinden
- starkes Antioxidans (hohe ORAC-Werte)
- beruhigt die Darmflora
- reduziert chronische Entzündungen
- hilft gegen Pankreatitis
- richtet sich gegen Fettleber und Gewichtszunahme
Der Raupenpilz (Cordyceps sinensis) befällt seinem Namen alle Ehre machend Raupenlarven und verbreitet sich durch Sporenbildung. In Tibet ist Cordyceps so wertvoll, dass der Pilz in Gold aufgewogen und als Zahlungsmittel verwendet wird. Bewusst gezüchtet wird der „Pilz für mehr Energie“ aber nicht in den Leibern von Raupen, sondern in Bioreaktoren. Seine Vorzüge bestehen darin:
- hilft bei nächtlichem Schwitzen
- reguliert den Blutzucker- und Cholesterinspiegel (erhöht HDL und verringert LDL)
- wirkt antibakteriell
- hilft gegen Asthma
- unterstützt die Nieren
- vermindert Herz-Rhythmus-Störungen
- verbessert die Durchblutung und verhindert Blutgerinnsel
- unterstützt die Leber
- geht gegen Entzündungen vor
- verbessert kognitive Fähigkeiten
- geht gegen chronische Müdigkeit oder Erschöpfungszustände an
- erhöht den Testosteronspiegel und fördert somit die Libido
Die Löwenmähne (Hericium erinaceus) beziehungsweise der „Igelstachelbart“ sieht so aus, wie er heißt und kann eine ganze Menge:
- hilft bei Gastritis und Magengeschwüren
- vermindert Angstzustände, Depressionen, Alzheimer und Demenz
- hilft Alkoholikern bei der Regeneration der Leber
- schützt vor systemischen Entzündungen
- beugt chronischen Erkrankungen vor
- unterstützt die Kommunikation der Immunzellen im Darm
- fördert die Bildung neuer Nervenzellen (Stichwort BDNF)
- verbessert das Konzentrationsvermögen
- hilft gegen MS durch Verbesserung der Myelin-Bildung der Nerven
Shiitake (Lentinula edodes) gilt als der chinesische Champignon, ist es doch in Asien der am häufigsten verzehrte Speisepilz. Vor allem bei metabolischen und tumoralen Erkrankungen kommt er zum Einsatz wegen dieser Eigenschaften:
- hilft bei Kopfschmerzen
- blutdrucksenkend
- kontrolliert die Blutfette und hilft bei Fettleber und Arteriosklerose
- wirkt wegen seines hohen Anteils an ß-Glucan antiviral und auch gegen Krebs
- hilft beim Abnehmen
- besseres Ansprechen auf eine Chemo- oder Strahlentherapie zur Krebsbehandlung
Maitake (Grifola frondosa) heißt auch „Klapperschwamm“ und bringt den Stoffwechsel und das Immunsystem auf Trab.
- Unterstützung beim Abnehmen durch Ankurbelung des Energieverbrauchs
- Entzündungshemmend
- Entschärft das metabolische Syndrom und damit die Fettleibigkeit
- Wirkt mit seinem Ballaststoff ß-Glucan antiviral und antitumoral
- Senkt den Blutzucker und das Cholesterin
- Vermindert die Nebenwirkungen bei der Chemo
- Erhöht das Chi (Lebenskraft)
Das getrocknete Silberohr (Tremella fuciformis) erinnert sehr an einen Schwamm. Während er in der TCM schon seit Jahrtausenden gegen Erkältung, Tuberkulose und Bluthochdruck eingesetzt wird, ist die moderne Medizin zu dieser Einschätzung gekommen:
- aufgrund seiner Ballaststoffe und Polyphenole stark antioxidativ
- ist immunstimulierend und bekämpft akute Infektionen
- schützt die Nervenzellen
- durch Förderung der Bildung von Gallensäure cholesterinsenkend
- reduziert den Blutzucker
- leitet Schwermetalle und radioaktive Substanzen aus
- hemmt das Wachstum von Krebszellen
- schützt die Leber
- regeneriert Haut und Bindegewebe („Anti-Aging-Pilz“)
Das Judasohr (Auricularia polytricha), auch „chinesische Morchel“ genannt, gehört zu den „zehn Köstlichkeiten“ der chinesischen Küche. Fast jeder kennt diesen schwarzen, glibberigen Pilz des Jahres 2017. In der TCM wurde er schon immer gegen Arteriosklerose verabreicht.
- wirkt blutverdünnend, blutdrucksenkend und erhöht somit die Mikrozirkulation
- senkt den Cholesterinspiegel
- ist melaninbildend (Hautpigmente)
- stark entzündungshemmend
- fördert die Libido
Wilde Schmetterlingstrameten (Coriolus versicolor) sehen nicht nur verdammt gut aus, sondern gelten zugleich als effektive natürliche Immunmodulatoren. So sind ihre Extrakte in Japan als Komplementärmedizin bei einigen Krebsarten zugelassen. Es sind vor allem die Inhaltsstoffe PSP und PSK, deren positive Wirkungen gegen Magen-, Darm-, Prostata- und Lungenkrebs nachgewiesen sind. Bei chronischen Infektionen wie CMV, EBV oder Varizella Zoster entfalten die Pilze eine starke antivirale Wirkung. Auch in Europa ist dieser Pilz bereits in die Phase 3 einiger Krebsstudien vorgedrungen.
Einnahme von Vitalpilz-Produkten
Die frischen oder getrockneten Pilze sind in größeren Supermärkten, auf Wochenmärkten und im Internet erhältlich.
- Maitake, Löwenmähne, Shiitake, Judasohr und Austernpilze lassen sich als Frischpilze gut kochen.
- Maitake, Löwenmähne, Judasohr und Mandelpilz lassen sich auch in getrocknetem Zustand gut verwenden.
- Dual-Extrakte haben sich gesundheitlich besonders gut bewährt.
- Extrakte sind durch eine hohe Wirkstoffdichte gekennzeichnet, ihre Wirksamkeit wurde durch Studien belegt.
- Bei wässriger oder alkoholischer Extraktion bleiben die Mineralstoffe, Terpene und ß-Glucane besonders gut erhalten.
- Bevorzugen Sie unbedingt Produkte, die nachweislich frei von Schwermetallen und Pestiziden sind. Zu empfehlen sind daher die Erzeugnisse von Hifas da Terra. Ungefähr 90 Prozent aller anderweitig angebotenen Produkte enthalten leider nur Spuren der angegebenen Pilze.
- Wer selbst Tinkturen, Sud oder Extrakte mit Vitalpilzpulver oder -granulat herstellen möchte, dem seien die Firmen Hawlik und Gamu empfohlen.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…