Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler, homöopatisch arbeitender Arzt, entwickelte die 11 „Basissalze“ der Schüßler-Therapie Ende des 19. Jahrhunderts aufbauend auf Erkenntnissen des niederländischen Physiologen Jakob Moleschott. Die Schüler von Dr. Schüssler ergänzten diese um 13 weitere Salze, die so genannten anerkannten Ergänzungsmittel.
Die später hinzugekommenen 7 „Ergänzungsmittel nach Joachim Broy“ sind bis heute nicht als „echte“ Schüßler-Salze anerkannt. So sind diese auch als „ergänzende biochemische Mittel nach Joachim Broy“ bezeichneten Mineralsalze nicht unter der Bezeichnung Schüßler-Salze zu erhalten. Auch der Name Broy kommt in der Mittelbezeichnung nicht vor.
Joachim Broy (1921 – 2003) widmete sich zunächst der Biotechnik. Sein Studium konnte er jedoch wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nicht beenden. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung zum Heilpraktiker. Dabei war es vor allem die Biochemie nach Dr. Schüßler, die sein Interesse weckte.
Wie Schüßler war auch Broy der Auffassung, dass Mineralstoffmängel gesundheitliche Störungen im menschlichen Organismus hervorrufen. Doch während Schüßler selbst 12 (später sogar nur noch 11) Mineralstoffe für ausreichend hielt, um Krankheiten zu heilen, erweiterten seine Nachfolger – und so auch Broy – die Palette um weitere Mineralsalze. Erklärt wurde diese Ausweitung mit verbesserter Forschung und neuen Erkenntnissen.
Folgende sieben biochemische Funktionsmittel bilden die Ergänzungsmittel nach Joachim Broy:
Anmerkung: Wer diese Mittel bestellen oder verschreiben möchte, bestellt die homöopatischen Tabletten in der Potenz D6, kombiniert mit der homöopatischen Bezeichnung des jeweiligen Mittels. Zur Dosierung und Anwendung habe ich im Beitrag: Dosierung und Anwendung der Schüssler Salze mehr geschrieben.
Kommen wir zu den sieben Mitteln:
Natrium fluoratum (Natriumfluorid) – Ergänzungsmittel Nr. 1 nach Broy:
Diese in größeren Mengen giftige Fluor-Natrium-Verbindung wird als Ergänzungsmittel in der Potenz D6 bei Verdauungsbeschwerden (vor allem Verstopfung) eingesetzt. Auch Probleme mit der Haut werden als Einsatzgebiet genannt. Das natürliche Vorkommen von Natriumfluorid im Körper ist in den Zähnen, weswegen es auch Zahncremes zur Härtung des Zahnschmelzes zugesetzt wird.
Magnesium fluoratum (Magnesiumfluorid) – Ergänzungsmittel Nr. 2 nach Broy
Dieses Magnesiumsalz wird insbesondere bei Problemen des Bewegungsapparates empfohlen, etwa bei Rückenbeschwerden, Nackenbeschwerden oder Bandscheibenbeschwerden, Hexenschuss und Ischias. Ein weiteres Einsatzgebiet von Magnesium fluoratum sind Leberprobleme.
Calcium chloratum (Kalziumchlorid) – Ergänzungsmittel Nr. 3 nach Broy
Unter der Bezeichnung E509 wird Kalziumchlorid in der Lebensmittelindustrie verwendet, wo es als Stabilisator und Geschmacksverstärker genutzt wird. Als Ergänzungsmittel wird es sowohl der Haut (zum Beispiel bei Ödemen) als auch den Nerven (zum Beispiel bei Neuralgien, Nervenschmerzen) zugeordnet.
Ferrum chloratum (Eisenchlorid) – Ergänzungsmittel Nr. 4 nach Broy
Da Eisenchlorid in der Lage ist, Schadstoffe auszufällen (vereinfacht: aus einer Lösung auszuscheiden), wird es industriell zur Abwasserreinigung eingesetzt. Broy ordnet es sowohl dem Blut als auch den Verdauungsorganen zu. Demnach kann Ferrum chloratum bei verschiedenen Bluterkrankungen und bei entzündlichen Erkrankungen des Verdauungsapparates, etwa Darmschleimhautentzündungen, eingesetzt werden. Auch bei Neuralgien (Nervenschmerzen) und Kopfschmerzen kann es helfen.
Ferrum sulfuricum (Eisensulfat) – Ergänzungsmittel Nr. 5 nach Broy
Das Blut – und hier vor allem gesundheitliche Probleme wie Blutarmut oder Blutgerinnungsstörungen – ist das Anwendungsfeld des Ergänzungsmittels Ferrum sulfuricum. Auch wird es bei Inkontinenz eingesetzt. In der Industrie dient es der Entschwefelung und damit Geruchsneutralisierung von Abwasser.
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Magnesium chloratum ( Magnesiumchlorid) – Ergänzungsmittel Nr. 6 nach Broy
Magnesiumchlorid ist in der Lebensmittelindustrie bekannt als Geschmacksverstärker unter der offiziellen Bezeichnung E511, außerdem wird es als Streusalz genutzt. Nach den Erkenntnissen von Joachim Broy ist es als Ergänzungsmittel geeignet, das Nervensystem und die Verdauung zu beeinflussen. Einsatzgebiete sind Probleme des Verdauungstraktes (Blähungen, Verstopfung, Gallenbeschwerden), aber auch so unterschiedliche Beschwerden wie Heuschnupfen, Kopfschmerzen oder Herzrasen.
Magnesium sulfuricum (Magnesiumsulfat) – Ergänzungsmittel Nr. 7 nach Broy
Das Ergänzungsmittel Nr. 7, in der Medizin auch als Bittersalz (oder Epsom-Salz) als Abführmittel bekannt, zielt auf Verdauungsprobleme und Frauenleiden ab. Es wird vielfach bei Gallenbeschwerden (Gallensteine, Gallenkolik, Gallenschwäche) eingesetzt. Auch Menstruationsbeschwerden sollen sich hiermit lindern lassen.
Sämtliche biochemischen Ergänzungsmittel nach Broy werden in der Potenz D6 eingesetzt. Die Bezeichnung „Ergänzungsmittel“ verweist bereits darauf, dass diese 7 Salze ergänzend verwendet werden können oder sollen, um konkret auf bestimmte Beschwerden eingehen zu können. Das gilt übrigens auch für die als Schüßler-Salze anerkannten 15 Ergänzungsmittel Nr. 13 bis 27, die als sinnvolle Erweiterung der 12 Hauptmittel gelten.
Joachim Broy, der langjährig als Lehrer an der Heilpraktiker-Fachschule in München tätig war und sich im Fachverband Deutscher Heilpraktiker engagierte, stellt seine Mineralsalze auch in dem Buch „Ergänzungsmittel zur Mineralstofftherapie nach Dr. Schüßler“ (Foitzick-Verlag) vor.
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Dieser Beitrag wurde am 05.05.2015 erstellt.
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